DHELab-Vortrag »F. Dombrowski: Spurenlese: Resultate digitaler Methoden in hermeneutischen Praxen am Beispiel SchulbuchEvolution & DigiRel«

Onlinevortrag von Fabian Dombrowski (Leibniz-Institut für Bildungsmedien | Georg-Eckert-Institut (GEI)) in der Reihe »Last Friday’s Lab Talk« des DHELab der BBF.

Trotz aller Möglichkeiten, welche die Methoden der Digital Humanities eröffnen, ist aktuell zumindest zu diskutieren, ob und wie diese Analysen zu ähnlichen, anderen oder völlig neuen Ergebnissen führen. Zwar gibt es keinen Mangel an Demonstrationen, wie verschiedene Methoden helfen, bestimmte Informationen aus Datenrepräsentationen von Quellenmaterial zu gewinnen; aber welchen Unterschied diese Informationen in hermeneutischen Praxen von Geisteswissenschaftler*innen machen, bleibt oft unklar. Das mag auch daran liegen, dass viele diese Methoden auf neue Erkenntnisse über die Quellen zielen, während die Fragestellungen der Sozial-, Kultur- und Geschichtswissenschaft auf Phänomene zielen, die sich in diesen Quellen abbilden. Um diese zwei unterschiedlichen Ziele zusammenzubringen, bietet der Vortrag die Theoriefigur der „Spur“ an. Diese hilft, die aus dem Datenmaterial errechneten Muster, die zunächst bloß Eigenschaften der Daten beschreiben, als Verweise auf jene Phänomene zu fassen, nach denen Forscher*innen fragen. Demonstriert wird dies an digitalen Verfahren, wie sie in zwei Projekten des GEI Anwendungen finden: SchulbuchEvolution sucht mit Methoden der Text Reuse Detection nach Spuren der Textkuration durch Kopie, Abwandlung und Rekombination von Texten in Schulbüchern, während DigiRel mithilfe von Namend Entity Recognition (NER) und Linking (NEL) den auf Titelblättern offenliegenden Netzwerken der Schulbuchproduktion nachgeht.

Zoom-Link zur Veranstaltung:
https://hu-berlin.zoom-x.de/j/64817937483