Virtueller Workshop „Im Wikiversum forschen“
Der virtuelle Workshop am Freitag, 9. Oktober 2020, will eine Einführung in die Nutzung gemeinsam von der Forschungsgemeinschaft betriebener offener Infrastrukturen in Kombination mit bestehenden Wissensdatenbanken am Beispiel des Schularchive-Wikis geben sowie die darin liegenden Potentiale und Chancen aufzeigen und diskutieren.
Das Schularchive-Wiki verzeichnet Einzelschulen, schulgeschichtliche Sammlungen und Bestände im deutschsprachigen Raum, ob gedruckt oder ungedruckt, und setzt sie in Beziehung zueinander. Ziel ist, Wissen über Schulgeschichte an einem Ort zu sammeln, verfügbar zu machen und so einen zentralen Anlaufpunkt für alle schulhistorisch Interessierten zu schaffen, ob Laie oder Wissenschaftler*in – sowohl für die strukturierte Dateneingabe als auch die Recherche und Auswertung.
Die Erfahrungen aus dem Schularchive-Wiki zeigen, dass für eine effektive Nutzung eine Anpassung an die Datenmodellierung bereits existierender gemeinsam betriebener externer Datenbanken – in diesem Fall von Wikidata und der Gemeinsamen Normdatei (GND) – sinnvoll ist: Sie ermöglicht eine Datenanreicherung mithilfe u.a. der großen Wikimedia-Community, und durch die dynamische Einbindung der Inhalte verringert sich der Pflegeaufwand, insbesondere für die Aktualisierung der Daten, deutlich.
Im Workshop werden die Teilnehmenden eine allgemeine Einführung in den Aufbau eines Wikis sowie einen Überblick über die Arbeit mit Wikipedia und Wikidata einschließlich Informationen zum Verfassen von Beiträgen und der (Redaktions-) Prinzipien erhalten. Auf dieser Grundlage können anschließend mithilfe ausgewählter Beispiele aus dem Schularchive-Wiki der Einsatz und die Verknüpfungsmöglichkeiten der Werkzeuge ausprobiert und Fragen dazu diskutiert werden. Hierfür eignet sich das Schularchive-Wiki besonders gut, da es für die Erfassung und Beschreibung der oft komplexen historischen Veränderungen von Schulen in organisatorischer, örtlicher und (bildungs-)politischer Hinsicht bisher noch kein verbindliches, im Sinne einer bildungshistorischen Perspektive definiertes Datenmodell gibt. Ein weiteres Ziel ist es deshalb, auf Basis des bestehenden, aber flexibel anpass- und erweiterbaren Systems die Anforderungen der Nutzer*innen an ein derartiges Datenmodell, die benötigten Kategorien und die Funktionalität einer solchen Plattform sowohl für die Dateneingabe als auch die Recherche und Datenauswertung zu diskutieren und erste Ergebnisse dazu zu erarbeiten.
Zur Teilnahme eingeladen sind bildungshistorisch interessierte und arbeitende Doktorand*innen, aber auch Post-Docs und Studierende der einschlägigen Studiengänge, sowie Archivar*innen, Bibliothekar*innen und Lehrende mit Bezug zu bildungshistorischen Quellen.
Um den Einstieg in den Dialog zu erleichtern, werden den Teilnehmenden zur Vorbereitung eine Auswahl einführender Texte und kurze Präsentationen der technischen Grundlagen rechtzeitig vorab zur Verfügung gestellt.
Die Teilnahme am Workshop ist kostenfrei. Benötigt wird lediglich ein entsprechend ausgestatteter Arbeitsrechner, um die praktischen Übungen durchführen und an der Diskussion per Videokonferenz teilnehmen zu können.
Interessierte werden gebeten, sich bis spätestens Sonntag, 13. September 2020, formlos per E-Mail (Kontakt: Marco Lorenz) anzumelden, gern mit einem kurzen Hinweis auf thematische Berührungspunkte.
Der Workshop ist Teil des Transfer-Projekts „Im Wikiversum wirken“.