BBF bei der Langen Nacht der Wissenschaften 2019

Gemeinsam mit neun weiteren Leibniz-Instituten und -Forschungsverbünden nimmt die BBF auch in diesem Jahr wieder im Haus der Leibniz-Gemeinschaft in Berlin-Mitte an der Langen Nacht der Wissenschaften (LNDW) am Samstag, 15. Juni 2019, teil.

Von 17 bis 24 Uhr gibt die BBF im Haus der Leibniz-Gemeinschaft, Chausseestraße 111, 10115 Berlin (U-Bahn-Station Naturkundemuseum) Einblicke in ihre vielfältigen Forschungsarbeiten, Serviceangebote und Bestände:

Möchten Sie mit uns bildungshistorische Quellen kennen und entziffern lernen oder Spielzeug ausprobieren, wie es der Begründer des Kindergartens, Friedrich Fröbel, in der Frühförderung einsetzte, und mehr über ihn erfahren? Interessiert Sie, welche Ratschläge Eltern um 1900 für die erfolgreiche Schulkarriere ihrer Kinder erhielten oder wie das Deutsch-Abitur in den 1960er Jahren aussah? Wir laden Sie zu einem Blick in die vielfältigen Forschungsarbeiten, Serviceangebote und Bestände der BBF ein!

PROGRAMM

Mitmach- und Informationsstände der BBF

Im Erdgeschoss, 17:00 – 24:00 Uhr

Lesewerkstatt „Sütterlin und Co.“

Ältere Quellen zur Bildungsgeschichte liegen häufig nur handschriftlich vor. Sie zu transkribieren fällt Ihnen schwer? Bei uns bekommen Sie einen Schnelleinstieg in das Lesen alter deutscher Schreibschriften. Wir vermitteln Ihnen Techniken und geben Tipps zum selbstständigen Lesen. Als Beispiele dienen Materialien aus unseren Archiv- und Bibliotheksbeständen: vom Kinderbuch in Sütterlinschreibschrift bis zu historischen Abituraufsätzen.

Für Kinder gibt es Leseübungen in den alten deutschen Druckschriften.

Wer kann Uromas Briefe noch entziffern?

Testen Sie Ihre Kenntnisse der alten deutschen Schreibschriften: Aus unseren Archiv- und Bibliotheksbeständen haben wir Auszüge aus Originaldokumenten verschiedener Zeiten für Sie ausgewählt. Die Schriften sind unterschiedlich schwer zu entziffern. Von sauberer und recht leicht lesbarer Sütterlinschrift bis zur typischen Doktorenhandschrift. Mit besonderem Angebot auch für Kinder.

Wer die Abschlussprüfung besteht, wird belohnt.

Formenlegen – Fröbelsche Frühförderung zum Ausprobieren

Aus ein paar einfachen geometrischen Formen wie Rechtecken, Dreiecken oder Rauten werden mit wenigen Handgriffen Bauwerke oder Tiere. Sie können zu schönen Mustern wie Mandalas oder durch geschicktes Kombinieren zu neuen Grundformen zusammengelegt werden. Friedrich Fröbel, der Begründer des Kindergartens, setzte die Formen als Lernspielzeug ein. Sein Ziel war es, Kindern zu ermöglichen, spielerisch selbst die Welt zu entdecken und sich dadurch weiterzuentwickeln. Die neu entstehenden Formen nannte er Lebens-, Schönheits- und Erkenntnisformen. Von kreativ bis knifflig: Wer mag es ausprobieren?

Bildungsgeschichte gepuzzelt

Wie sahen früher Schul- oder Kinderzimmer aus, wie und was spielten Kinder? Wenn Du alle Puzzleteile richtig zusammengesetzt hast, wirst Du es sehen! Gepuzzelt wird durch rund 500 Jahre deutscher Erziehungs- und Schulgeschichte anhand ausgewählter alter Buchillustrationen aus unserer Bilddatenbank Pictura Paedagogica Online (PPO). PPO ist ein kostenfreies Internetangebot der BBF. Die Datenbank enthält mehr als 70.000 Bilder zur Bildungsgeschichte, von der frühen Neuzeit bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts. Nach dem Spiel zeigen wir gerne, welche Schätze sich noch darin befinden.

Bildungsgeschichte digital: die digitalen Text- und Bildarchive der BBF

Erfahren Sie, was Sie in den frei zugänglichen Internetangeboten der BBF – Scripta Paedagogica Online (SPO) mit mehr als einer Million digitalisierten Textseiten und Pictura Paedagogica Onlin (PPO) mit rund 70.000 Bildern – finden und wie Sie die Archive nutzen oder sich auf der neuen Plattform Interlinking Pictura als Citizen Scientist an der Erschließung von Bildquellen beteiligen können. 

Der Deutsche Bildungsserver – Internetwegweiser zum Thema Bildung

Als zentraler Wegweiser zum Bildungssystem in Deutschland sowie als Informationsangebot zum Thema Bildung weltweit bietet der Deutsche Bildungsserver (DBS) allen Interessierten Zugang zu hochwertigen Informationen und Internetquellen – schnell, aktuell, umfassend und kostenfrei. Er verweist dabei primär auf Internet-Ressourcen, die u. a. von Bund und Ländern, der Europäischen Union, von Hochschulen, Schulen, Landesinstituten, Forschungs- und Serviceeinrichtungen und Einrichtungen der Fachinformation bereitgestellt werden. Sie haben eine konkrete Frage? Gerne recherchieren wir mit Ihnen vor Ort!

Nur bis 20:00 Uhr.

Quiz-Rallye durch die Leibniz-Zentrale

Kinder und Junggebliebene raten sich durch die Leibniz-Forschungswelt. Am Leibniz-Stand winkt eine Belohnung.
Start und Ziel am Leibniz-Stand.

Vortragsprogramm der BBF und Leibniz-Format „Book a Scientist“

18:00 Uhr: „Eintragungen streng verboten“ – Auf den Spuren der Fehrbelliner Schulbibliothek

Im 1. Obergeschoss, Raum Wolfenbüttel, Dauer: 30 Min.

Jeder weiß: Bibliotheken finden es gar nicht gut, wenn Leser*innen in ausgeliehene Bücher schreiben. Warum die Forschung über frühere „Verstöße“ heute oft froh ist, belegt der Zufallsfund der Fehrbelliner Schulbibliothek in der BBF. Die Bände der Bibliothek einer märkischen Schullehrergesellschaft des frühen 19. Jahrhunderts verraten über die handschriftlichen Einträge ihrer Nutzer, wie, wann und welche pädagogischen Neuerscheinungen von Lehrer zu Lehrer dieser Gesellschaft wanderten und wie sich Wissen und preußische Schulreformen so regional verbreiteten. Mehr dazu im Vortrag!

Dr. Joachim Scholz

ist Leiter des Forschungsbereichs der BBF.

18:45 Uhr: Mein Kind soll auf die höhere Schule – Praktische Winke und Wegweiser für Eltern um 1900

Im 1. Obergeschoss, Raum Wolfenbüttel, Dauer: 30 Min.

Wie verhelfe ich meinem Kind zu einer erfolgreichen Schulkarriere – eine Sorge auch schon im Deutschen Kaiserreich und der Weimarer Republik (1871–1933). In der pädagogischen Ratgeberliteratur jener Zeit finden Eltern (künftiger) Gymnasiast*innen Hilfestellungen und Antworten auf Fragen wie: Ist mein Kind für die höhere Schule ‚tauglich‘? Wie kann das Elternhaus die Schullaufbahn unterstützen? Von welchen schädlichen Einflüssen gilt es die Schüler*innen fernzuhalten? Die Ratschläge geben uns auch Einblicke in das damalige Verhältnis von Familie und Schule.

Denise Löwe, M.A.
ist Doktorandin der BBF und wissenschaftliche Mitarbeiterin im Leibniz-Wettbewerbs-Projekt „Abiturprüfungspraxis und Abituraufsatz 1882 bis 1972“.

19:30 Uhr: „... und nehmen Sie kritisch dazu Stellung!“ – Deutsch-Abitur Mitte der 1960er Jahre in West-Berlin

Im 1. Obergeschoss, Raum Wolfenbüttel, Dauer: 30 Min.

Wer in den 1960er Jahren in West-Berlin die Abiturprüfung absolvierte, gehörte – im Vergleich zu heutigen Abschlussquoten – zu einer kleinen Gruppe von gut zwölf Prozent des entsprechenden Jahrgangs. Eine schriftliche Prüfung im Fach Deutsch, der so genannte ‚deutsche Aufsatz‘, gehörte zum Pflichtprogramm der Prüfung. Welche Aufgaben hatten die Schüler*innen in den 1960er Jahren dabei zu bearbeiten? Wie klingen ihre Aufsätze – und wie wurden sie bewertet?

Britta Eiben-Zach, M.A.

ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Leibniz-Wettbewerbsprojekt „Abiturprüfungspraxis und Abituraufsatz 1882 bis 1972“ der BBF und Humboldt-Universität zu Berlin.

18:00 - 19:00 Uhr: Book a Scientist

In dem Veranstaltungsformat der Leibniz-Gemeinschaft „Book a Scientist“ suchen Sie sich ein Thema Ihrer Wahl und „buchen“ die entsprechende Expertin oder den Experten für ein zwanzigminütiges Gespräch. Bereits im Vorfeld können Sie ein Zeitfenster reservieren. Schreiben Sie dafür eine Mail an dmVyYW5zdGFsdHVuZ2VuQGxlaWJuaXotZ2VtZWluc2NoYWZ0LmRl unter Angabe Ihres Namens, des Themas und des gewünschten Termins. Sie erhalten eine Bestätigungsmail, sofern der Termin noch verfügbar ist.

Themen und Zeiten der BBF- bzw. DIPF-Wissenschaftlerinnen:

  • Pädagogik: Wie werden wissenschaftliche Erkenntnisse gewonnen?
    Wie wird wissenschaftliche Erkenntnis gewonnen? Mit welchen Forschungsmethoden werden bestimmte Arten von Erkenntnissen möglich? Welchen erkenntnistheoretischen Hintergründen und welchen Auffassungen von Realität sind die unterschiedlichen Methoden verpflichtet? Was sind qualitative Forschungsmethoden, wie unterscheiden sie sich von quantitativ-statistischen Verfahren und wie sind beide Logiken miteinander verbunden?
    Gesprächspartnerin: Dr. Kathrin Berdelmann. Dr. Kathrin Berdelmann ist Habilitandin am DIPF. Ihre Arbeitsschwerpunkte liegen in der Methodologie und den Methoden qualitativer Forschung und in historischer Forschung. Derzeit untersucht sie die Geschichte pädagogischer Beobachtung.
    Termine: 18:00, 18:20 und 18:40 Uhr
  • Die alte Bundesrepublik: Warum war sie ein Halbtagsschulland?
    Ein Schultag, der um die Mittagszeit endete, war für Schülerinnen und Schüler der alten Bundesrepublik Normalität, die sich erst mit einem neuen Ganztagsschulprogramm nach dem „PISA-Schock“ veränderte. Warum besuchte im Westen Deutschlands - anders als im Osten und in vielen anderen europäischen Ländern - nur ein Bruchteil aller Schüler*innen des allgemeinbildenden Schulwesens eine ganztägige Schule? Welche Rolle spielte die Idee der Ganztagsschule auf der bildungspolitischen Agenda der Bundesrepublik? Und was wissen wir heute über die frühen Versuche mit Tagesheimschulen bzw. Ganztagsschulen?
    Gesprächspartnerin: Dr. Monika Mattes. Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin in der BBF. Einer ihrer Forschungsschwerpunkte ist die Entwicklung des Schulwesens in den beiden deutschen Staaten nach 1945 im Vergleich.
    Termine: 18:00, 18:20 und 18:40 Uhr

Themen anderer Leibniz-Wissenschaftler/-innen sowie weitere Informationen, auch über die noch freien Termine finden Sie auf der Webseite der Leibniz-Gemeinschaft.

Weitere Programmhinweise

 Gesamtprogramm im Haus der Leibniz-Gemeinschaft

Das Vortrags-, Mitmach- und Informationsangebot ist am Standort breit gefächert: Außer über bildungshistorische Themen können Sie sich über Fragen aus den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, der Zeitgeschichte, der Mathematik und den Sprachwissenschaften sowie der Agrar-, Klima- und Ernährungsforschung informieren:

Gesamtprogramm der LNDW 2019

Aktuelle Informationen zur Langen Nacht der Wissenschaften finden Sie auch unter #lndw19.

Tickets

Eintritt: 14 Euro, ermäßigt 9 Euro, Familien-Ticket 27 Euro
(Es gelten die Eintrittspreise des Veranstalters der Langen Nacht der Wissenschaften, im Haus der Leibniz-Gemeinschaft gibt es eine Abendkasse, so dass Sie Ihr Ticket direkt vor Ort erwerben können.)