Vortrag: "Wissenschaftlichkeit – in Unterrichtsaufzeichnungen aus den 1970er und 1980er Jahren inszeniert"

Wann

15.03.2022 von 14:30 bis 15:30 (Europe/Berlin / UTC100)

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Wissenschaftlichkeit – in Unterrichtsaufzeichnungen aus den 1970er und 1980er Jahren inszeniert

Online-Vortrag von Prof. Dr. Sabine Reh, Direktorin der BBF, und Cäcilia von Malotki, wissenschaftliche Mitarbeiterin der BBF, bei der Session »Narrative und Bilder in Bildungs- und Lehrmedien der DDR. Mythen und Begrenzungen« auf dem DGfE-Kongress 2022

Ausgehend von Studien im BBF-Projekt „Indoktrinierender Unterricht. Bilder über Fachunterricht in der DDR“ sollen in diesem Beitrag Unterrichtsaufzeichnungen aus den 1970er und 1980er Jahren in der DDR analysiert werden. Die Videos entstanden an verschiedenen Forschungsstandorten der DDR und wurden in der Lehrkräfteausbildung eingesetzt. Dabei wurden sie als „schlechte Fälle“ exemplarisch genutzt wie auch für die Suche nach – so würde man es heute formulieren – ‚best-practice‘-Technologien eingesetzt. Während der Analyse situativer Darstellungsmuster im Deutsch- und Fremdsprachenunterricht rückte die Inszenierung verschiedener Formen von Wissenschaftlichkeit in den Fokus der Untersuchung – z.B. bei Problemen der Selbsttätigkeit der Schüler*innen. Der Anspruch an eine wissenschaftlich geleitete Pädagogik wird insbesondere anhand von Bemühungen um die Weiterentwicklung von Fachmethodik und Lernstoffen sichtbar. Gezeigt wird, wie Bilder von Wissenschaftlichkeit erzeugt werden, z.B. durch systematisierende Tafelbilder, das Zeigen von Fachterminologien und spezifische Praktiken der Vermittlung. Mithilfe von Veröffentlichungen führender Lehrerbildner der DDR kann das Motiv der „Wissenschaftlichkeit“ des Unterrichts „in der langen Zeit der Wende“ in seiner umfassenden Entgrenzung zu ‚Neutralität‘ genutzt werden.