Vernetzung
Die Aufgaben einer Forschungsbibliothek erfüllt die BBF auch, indem sie mit anderen nationalen und internationalen Institutionen und Organisationen zusammenarbeitet und mit diesen gemeinsamen Angeboten für Wissenschaftler*innen bereitstellt, die zur deutschsprachigen Bildungsgeschichte forschen und lehren.
Zusammenarbeit mit der Humboldt-Universität zu Berlin
Besonders eng arbeiten die Forscher*innen der BBF mit der Abteilung Historische Bildungsforschung an der Humboldt-Universität zu Berlin zusammen, mit der es einen entsprechenden Kooperationsvertrag gibt. Nicht nur die Direktorin der BBF, die dort eine Professur bekleidet, sondern auch alle Mitarbeiter*innen sind in die Lehre an der Humboldt-Universität integriert und damit aufs Engste in die universitäre Entwicklung der Disziplin Historische Bildungsforschung aber auch in andere Disziplinen wie etwa der Geschichtswissenschaft, der Kulturwissenschaft, der Germanistik und weiteren Fachdidaktiken eingebunden.
Zusammenarbeit mit Fachgesellschaften
Die BBF hat einen Kooperationsvertrag mit der Sektion Historische Bildungsforschung, der Fachorganisation der Bildungshistoriker*innen in der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (DGfE), führt mit dieser zusammen Veranstaltungen durch – unter anderem zur Beratung und methodischen Schulung des Nachwuchses – und unterstützt die gemeinsame Herausgabe des Jahrbuchs für Historische Bildungsforschung (JHB), indem sie dafür die Geschäftsführung übernommen hat. Auch mit der weltweiten Vereinigung der Bildungshistoriker*innen, der International Standing Conference for the History of Education (ISCHE) gibt es eine dauerhafte Zusammenarbeit zur Archivierung des Schriftgutes der Fachgesellschaft, ebenso wie mit der DGfE, deren Schriftgut derzeit in einem Projekt mit Hilfe der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) erschlossen wird.
Internationale Zusammenarbeit mit Hochschulen
Mit dem Zentrum für Schulgeschichte der Pädagogischen Hochschule Zürich in der Schweiz, das ebenfalls eine Bibliothek und ein schulgeschichtliches Archiv führt, besteht eine weitere Kooperationsvereinbarung. Gemeinsam werden Kolloquien durchgeführt, Panels auf Tagungen angeboten und Veranstaltungen geplant und durchgeführt. Zudem werden gemeinsame Richtlinien erarbeitet, um künftig Erschließungsdaten auf gemeinsamen Plattformen veröffentlichen zu können. In Kooperation mit dem Zentrum soll demnächst aus den Archivbeständen beider Institutionen eine gemeinsame Quellenedition von Briefen der Lehrerbildner und Schulmänner aus dem frühen 19. Jahrhundert, die Pestalozzi besucht hatten, online erstellt werden, um die transnationalen Bezüge und Verbindungen dieser Gruppe von Schulreformern dokumentieren zu können.
Im Rahmen weiterer Kooperationen des DIPF ist die BBF ebenfalls aktiv. So erstellt sie in Zusammenarbeit mit der SISU (Shanghai International Studies University, China) eine 15-bändige Ausgabe klassischer deutscher Texte zur Pädagogik, die ins Chinesische übersetzt werden. Mit der École Normale Superieure (ENS) in Lyon (Frankreich) bestehen ebenfalls Kooperationen, es werden gemeinsame Promotionen durchgeführt, z.B. zur Geschichte des Deutschunterrichts in Frankreich, und Gastprofessuren geplant.
Vernetzung bei Informations- und Infrastrukturangeboten
In verschiedenen Forschungs- und Infrastrukturprojekten und Online-Portalen ist die BBF mit anderen Universitäten und Institutionen, z.B. Bibliotheken und Archiven der Leibniz-Gemeinschaft verbunden (die BBF engagiert sich seit langem in den entsprechenden Arbeitskreisen der Leibniz-Gemeinschaft). So arbeitet sie beispielsweise auf mehreren Feldern mit dem Leibniz-Institut für Bildungsmedien | Georg-Eckert-Institut (GEI) in Braunschweig, einem kulturwissenschaftlich und historisch ausgerichteten Institut für internationale Schulmedienforschung, zusammen. Weitere, teilweise schon langjährige Kooperationen bestehen etwa mit dem Bereich „Historische Fachinformatik“ an der Humboldt-Universität zu Berlin (Clio-online), der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen (DigiZeitschriften), der Universität Hildesheim (PicturaPaedagogica) oder dem Bundesarchiv (Depositalbestände). Die BBF arbeitet auch in der Facharbeitsgruppe „Geschichtswissenschaften“ des Netzwerks CLARIN-D mit.