Virtueller Quellenworkshop „Geschichte der Praxis des (Fach-)Unterrichts“

Am 25. und 26. Juni 2020 lädt die BBF gemeinsam mit der Ruhr-Universität Bochum zum Workshop „Geschichte der Praxis des (Fach-)Unterrichts. Zur Nutzung neuer Quellengattungen in der Historischen Bildungsforschung“ ein, der aufgrund der Einschränkungen durch die Covid-19-Pandemie als virtuelle Veranstaltung stattfinden wird. +++ Anmeldeschluss ist Donnerstag, 18. Juni 2020

Im Zentrum der Veranstaltung stehen bisher vernachlässigte oder nur marginal genutzte Text- und Bildquellen, audiovisuelle Medien und verschiedene Artefakte, die im Umfeld von Unterricht, Schule und Erziehung entstanden sind oder genutzt wurden. Dazu gehören administrative Prüfungsunterlagen, Unterrichtsvorbereitungen und (Praxis-)Berichte von Lehrkräften, Aufzeichnungen von Schüler*innen und andere Egodokumente, Sammlungen von Objekten und Gegenständen sowie Daten aus der empirischen Bildungsforschung.

Eruiert werden sollen die Aussagekraft und Potenziale des bislang kaum ausgeschöpften Quellenmaterials sowie Möglichkeiten, bereits vorliegende Quellenbestände und Sammlungen anzureichern und auszuwerten.

Der Workshop legt dabei einen Fokus auf die historische Betrachtung des Fachunterrichts und stellt u.a. folgende Fragen an das zu diskutierende Material: Können die bereitgestellten Quellen in besonderer Weise Auskunft geben über Fachlichkeit oder die Transformation und Zirkulation von fachlichem und schulischem Wissen? Ist auf der Grundlage des neu erschlossen Quellenmaterials (bildungs-)historische Forschung möglich, die über eine reine Programmgeschichte des Unterrichts hinausreicht?

Der virtuelle Workshop bringt Nachwuchswissenschaftler*innen und Expert*innen verschiedener Disziplinen zusammen, deren Forschung sich der Geschichte des Fachunterrichts bzw. der Ausdifferenzierung einzelner Schul- und Unterrichtsfächer in historischer Perspektive widmet. Neben materialspezifischen Aspekten sollen auch neue methodische und theoretische Zugänge ermittelt werden, wie etwa die Potenziale einer fächerübergreifenden Quellenanalyse.

Organisation und Leitung

Diskutant*innen

  • Sabine Doff (Bremen)
  • Heinz Ganser (Wien)
  • Tilman Grammes (Hamburg)
  • Kerrin Klinger (Berlin)
  • Friederike Klippel (München)
  • Karl Porges (Jena)
  • Sabine Reh (Berlin)
  • Joachim Scholz (Bochum)

Workshopprogramm 25./26. Juni 2020

Workshopprogramm (PDF)

Donnerstag, 25. Juni 2020

10:00

Einfinden im virtuellen Raum

10:15

Einführung

10:30

„50 – mein Jahr. Und ich war erst 19“ – „Im Dienste der Wissenschaft“. Nachwendeautobiographien eines Staatsbürgerkundelehrers der DDR-Gründungsgeneration
Jascha Hook (Landau)

Subjekt und Gruppe auf der Grundlage von heterogenen Quellenbeständen in Beziehung setzen. (West-)Berliner Lehrer*innen in der frühen Bundesrepublik
Marco Lorenz (Bochum)

11:30
Kaffeepause

12:00

Schulpädagogik, Schulorganisation und Fachunterricht als Überschneidungsbereich pädagogischen Schreibens – „Pädagogische Handbücher/Pedagogical Manuals“ als Medium der Fachorganisation in Preußen und den USA im langen 19. Jahrhundert
Fanny Isensee & Daniel Töpper (Berlin)

Die Konstruktion von Schüler*innen-Subjekten und Fachlichkeit in Abbildungen naturwissenschaftlicher Schulbücher
Nele Kuhlmann (Bochum)

13:00
Kaffeepause

13:30

Computerwissen für junge Technikfreunde. Vermittlung von Computerbildung in DDR-Kinderzeitschriften der 1970er und 1980er Jahre
Carmen Flury (Zürich)

14:00
Anschließender virtueller Apéro

Freitag, 26. Juni 2020

10:15   

Einfinden im virtuellen Raum

10:30

Beigefügtes und Beiliegendes. Selbstgestaltete Lehr-/Lernmittel und unterrichtsergänzende Anlagen in Pädagogischen Lesungen aus der DDR (1961–1989)
Josefine Wähler (Berlin)

„Schluß [...] im Konzept“ – unerschlossene Potentiale historischer Aufsatzentwürfe
Britta Eiben-Zach (Tübingen)

11:30
Kaffeepause

12:00

Einblicke in den Literaturunterricht der DDR anhand ausgewählter Unterrichtsaufzeichnungen
Carolin Becklas (Berlin)

Politischer Fachunterricht in unterschiedlichen Gesellschaftsordnungen. Historische Videoaufzeichnungen von Unterricht in Ost-, West- und Gesamtberlin (1978–1986) als Quellendokumente bildungshistorischer Forschung
May Jehle (Frankfurt)

13:00
Kaffeepause

13:30

„Hand‘s-On History“. Gegenwart und Vergangenheit einer Didaktik der Computer
Stefan Höltgen (Berlin)

14:00

Abschlussrunde

Anmeldung

Es stehen noch wenige Plätze für Interessierte zur Verfügung. Bitte melden Sie sich bis spätestens Donnerstag, 18. Juni 2020, im Sekretariat der BBF (Christine Heinicke, E-Mail: ) an.

Informationen zum Zugang zum virtuellen Raum werden den Teilnehmenden rechtzeitig vorab zugesandt.

Publikation zum Workshop: Call for Papers

Call for Papers für die geplante Publikation „Fachunterrichtsgeschichte(n). Exemplarische Studien zur Erforschung der Praxis des Fachunterrichts in (bildungs-)historischer Dimension" (PDF)

Einreichungsfrist für Vorschläge: 31.03.2021