Pädagogische Beobachtung – Zur historischen Etablierung einer Reflexionskategorie pädagogischer Praxis

Die Habilitationsarbeit hat das Ziel, die Geschichte der pädagogischen Beobachtung zu erforschen. In praxistheoretischer Perspektive wird untersucht, welche Formen von Schülerbeobachtung sich im Laufe des 18. Jahrhunderts herausbildeten und wie Beobachtung dabei zu einer pädagogischen Reflexionskategorie wurde.

Projektbeschreibung

Pädagogische Beobachtung ist heute ein zentraler Bestandteil pädagogisch professionellen Handelns. Sie kann als Modus pädagogischer Erkenntnisgewinnung verstanden werden. Erforscht wird in der Arbeit, wie sich Beobachtung im 18. Jahrhundert auf eine bestimmte Weise zur reflexiven Kategorie der Profession konstituierte. Durch die Auswertung von Beobachtungs- und Beurteilungsdokumenten aus verschiedenen Schulen am Anfang und insbesondere im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts wird ein Wandel schulischer Beobachtungspraxis nachvollziehbar. In Schulen des späten 18. Jahrhunderts entwickelten sich nicht nur Techniken oder Methoden der Schülerbeobachtung, die mehrdimensional Beobachtung, Beurteilung und pädagogische Intervention unter Einbezug verschiedener Personengruppen miteinander verflochten, sondern es differenzierten sich auch die Formen der Beobachtungsdokumentation aus. Damit einher ging – weil eine solche Beobachtungspraxis voraussetzungsreich ist – ein Reflexivwerden von Beobachtung als wichtige Tätigkeit der Profession, so dass die Fragen der Beobachtung auch den pädagogischen Fachdiskurs, wenn auch nur zeitweise, beherrschten.

Qualifikant*in

Projektdaten

Projektart: Qualifikationsprojekt
Status:
Laufendes Projekt
Laufzeit:
01/2013 – 08/2024
Forschungsfeld: Pädagogisches Wissen – Institutionen, Praktiken und Akteure
Kontakt: Kathrin Berdelmann