Vortrag »Prof. Dr. Sabine Reh: Zwischen gesellschaftlichen Funktionen, Interaktionspraktiken und Institutionenskepsis. Schlaglichter einer Zeitgeschichte der Schultheorie«

Wann

11.09.2024 von 12:30 bis 13:30 (Europe/Berlin / UTC200)

Wo

Osnabrück, Universität Osnabrück

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12345

Teilnehmer

vogel, mayer

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Keynote von Prof. Dr. Sabine Reh auf der Jahrestagung der DGfE-Kommission Schulforschung und Didaktik »(Re-)Fokussierungen. Was war, ist und wird mit Theorien der Schule und des Unterrichts?« an der Universität Osnabrück, 11. – 13. September 2023.

In den Vortrag möchte Reh in einer historischen und historisierenden Perspektive auf die Debatte um eine Schultheorie, dass es viele Ansatzpunkte und begriffliche Instrumente gibt, um Schule systematisierend zu betrachten – und damit: dass keine neue Theorie der Schule nötig ist, um zu erforschen und zu verstehen, was in der Schule gegenwärtig geschieht und wie sie sich verändert. Ein gegenwärtig beobachtbarer Wunsch nach Orientierung und Welterklärung durch eine umfassende, bildungs- und subjekttheoretische wie gesellschaftstheoretische Aspekte gleichzeitig und gleichberechtigt in den Blick nehmende Schultheorie werden damit ebenso zurückgewiesen wie das Anliegen, mit theoretischen Systematisierungen die Schule verbessern zu wollen.

Vor welchem zeithistorischen Hintergrund und in welchen diskurs- und theoriegeschichtlichen Kontexten befasst sich die Erziehungswissenschaft in den letzten ca. 50 Jahren mit Schule in theoretischen Perspektiven? Wie hat dieses die Schule als besonderen Gegenstand wissenschaftlicher Befassung mit hervorgebracht? Ausgangs- und Kristallisationspunkt einer geschichtlichen Betrachtung sollen Helmut Fends immer wieder gelesene und irgendwann zum schulpädagogischen Prüfungsgegenstand reduzierte „Theorie der Schule“, die 1980 zum ersten Mal erschien, und sein 2006 unter dem Titel „Neue Theorie der Schule“ veröffentlichtes Buch sein. Es kann als einen wohl gescheiterten Versuch, soziologische und pädagogische Perspektiven zu verbinden, gelesen werden. Vor diesem Hintergrund, in dem auch Vorläufer, Randfiguren und Gegenläufer einer funktionalistisch-systemtheoretischen Schultheorie sichtbar werden, können theoretische Verengungen und blinde Flecken der Beobachtung von Schule ebenso deutlich werden wie die gegenwärtigen Herausforderungen für hergebrachte Wahrnehmungsweisen von Schule.

Programm der Jahrestagung