Quellen zur Bildungsgeschichte international zugänglich machen

Kick-off-Treffen des „International Network of Educational History Collections“ (INEHC), des neuen internationales Netzwerks bildunghistorischer Sammlungen.

Auch wenn die bildungsgeschichtliche Forschung bereits international ausgerichtet ist, sind viele bedeutende Sammlungen jenseits der jeweiligen Landesgrenzen kaum bekannt. Das „International Network of Educational History Collections“ (INEHC) unter der Federführung der BBF will das ändern. Geplant sind unter anderem eine Datenbank und ein Netz von Anlaufstellen, die den Zugriff auf bildungshistorische Sammlungen zunächst in Dänemark, Deutschland, Italien und den Niederlanden erleichtern. Am 16. November kamen die Gründungsmitglieder zum Kick-off-Treffen zusammen.

„Für die vergleichende bildungsgeschichtliche Forschung ist das ein weiter Sprung nach vorn“, unterstreicht Dr. Stefanie Kollmann, die bei der BBF das INEHC betreut. „Auf diese Weise schaffen wir eine Infrastruktur, in der die jeweils national bedeutsamen Sammlungen verschiedener Gedächtniseinrichtungen zusammengetragen werden.“ Dafür müssten die entsprechenden Institutionen jedoch zunächst voneinander wissen und die Profile der jeweiligen Sammlungen kennen, so die Informationsmanagerin weiter.

Die Sammlungsdatenbank ist als Leitsystem durch die bildungshistorischen Sammlungen und Bestände geplant. Darin würden ganz unterschiedliche Materialien zusammengeführt, was nach Aussagen der Informationsmanagerin kein leichtes Unterfangen sei. So verfüge schon die BBF über ein sehr breites Spektrum von Quellen – von alten Lehrbüchern, Akten pädagogischer Einrichtungen über Videoaufzeichnungen von Unterrichtsstunden bis hin zu dreidimensionalen Objekten wie alten Schulbänken oder Griffelkästen. Es gäbe aber allein in Deutschland eine Vielzahl weiterer bildungshistorischer Einrichtungen mit anderen Sammelschwerpunkten. „Schon für mich als Informationsspezialistin ist es herausfordernd sich zurechtzufinden. Noch viel schwieriger ist das für Forschende, vor allem auf internationaler Ebene“, gibt Kollmann zu bedenken. Ähnlich ginge es den anderen an dem Netzwerk beteiligten Museen, Archiven und Bibliotheken. Die Informationen über diese unterschiedlichen Quellen und perspektivisch auch deren Digitalisate sollen künftig auf eine nachvollziehbare, an den Grundsätzen von Open Science ausgerichtete Weise international verfügbar gemacht werden.

Ein weiteres Ziel des Netzwerkes ist es, sich als Anlauf- und Vermittlungsstelle zwischen den Sammlungen und den Forschenden zu etablieren. Über seine nationalen Ansprechpersonen will das INEHC künftig Forschende fachspezifisch beraten, sie an Sammlungen mit relevanten Beständen zu deren Fragestellung weitervermitteln und sie beim Zugang unterstützen.

Schon im Juni 2023 hatten die fünf Gründungsmitglieder des INEHC ein Memorandum of Understanding unterzeichnet, in dem sie sich zur Schaffung dieses Netzwerkes bekannten. Im kommenden Frühjahr wird sich das Netzwerk formell konstitutieren, weitere Interessenten etwa aus der Schweiz, Slowakei und Kanada sollen dann bereits aufgenommen werden.

Außer der BBF sind Abteilungen und Einzelpersonen folgender Einrichtungen beteiligt:

Forschungsstelle Historische Bildmedien Universität Würzburg (Deutschland)

Skolehistorie (Aarhus Universitet Library, Emdrup); Det Kgl. Bibliotek (Dänemark)

National Onderwijsmuseum (Niederlande)

Free University of Bolzano (Italien)

Kontakt:

Fachliche Ansprechpartnerin: Dr. Stefanie Kollmann, +49 (0)30 29 33 60-637, cy5rb2xsbWFubkBkaXBmLmRl

Presse: Anke Wilde, +49 (0)69 24 708-824, YS53aWxkZUBkaXBmLmRl, cHJAZGlwZi5kZQ==

 

Pressemitteilung vom 16.11.2023