Citizen Science: Ein neues Wiki als Plattform für historisches Wissen
Das neue Wiki mit dem Namen „Interlinking Pictura“ vereint alle zwölf Bände des Kinderbuchs – und das größtenteils in mehreren Fassungen. Der Verleger und Mäzen Bertuch wollte mit seinem Werk den Kindern einen Überblick über das Wissen seiner Zeit geben: über Tiere und Pflanzen aus aller Welt, über Erfindungen, Entdeckungen und geschichtliche Ereignisse. Das Spektrum reicht vom fliegenden Seehahn bis zu den Ruinen von Palmyra. Besonderes Kennzeichen sind die insgesamt 1.180 aufwendig erstellten, handkolorierten Bildtafeln. Sie bilden den anschaulichen Einstieg in die vorgestellen Themen und werden durch kurze, kindgerecht erläuternde Texte ergänzt. Die Texte sind in Deutsch und Französisch, teilweise auch in Englisch und Italienisch gehalten.
Interlinking Pictura gibt jetzt einen systematischen Einblick in sämtliche Inhalte. Alle Bildtafeln werden in guter Bildqualität und inhaltlich erschlossen zur Verfügung gestellt. So findet man jeweils Angaben zur Quelle – zum Beispiel zum Erscheinungsjahr und im Falle einer Signatur zum Künstler – und zu Kontextinformationen. Das können beteiligte Personen bei Erfindungen, geografische Hinweise bei Gebäuden oder die wissenschaftlichen Namen von Tieren und Pflanzen sein. Die Original-Texte liegen als Scan und als durchsuchbarer Text vor. Der Einstieg ist beispielsweise über die einzelnen Bände, die Abbildungen, die geografische Verortung oder Schlagwörter möglich. „So nutzerfreundlich und mit einer derartigen Informationsdichte wurde das Bilderbuch für Kinder noch nie vorgestellt“, sagt Dr. Stefanie Kollmann, die am DIPF die inhaltlichen Arbeiten an dem Wiki koordiniert.
Neues Wissen dank Citizen Science (Bürgerwissenschaft)
Interessierte Laien und Forschende aller Fachrichtungen sind nun gefragt, sich mit ihrem Wissen in die offene Plattform einzubringen. Mit wenigen Klicks können sämtliche Nutzerinnen und Nutzer die veröffentlichten Informationen erweitern und neue Zusammenhänge aufzeigen. Es ist zum Beispiel möglich, weitere geografische Zuordnungen vorzunehmen, indem Links zur allgemein verfügbaren Datenbank Wikidata und den entsprechenden Geokoordinaten eingepflegt werden. Weiterhin lässt sich recherchieren und ergänzen, ob Bertuch ähnliche Abbildungen als Vorbild verwendet hat und welche späteren Darstellungen auf dem Bilderbuch aufbauen. Ebenso hilfreich wären zusätzliche Literaturangaben oder Korrekturen der automatisch ausgelesenen Texte. „Unser Ziel ist, dass nach und nach eine immer vielfältigere Wissenswelt rund um Bertuchs Bilderbuch entsteht“, erläutert Dr. Kollmann. Das Wiki kann auf vielen Wegen in der Forschung und in der Lehre genutzt werden – und das nicht nur im Bereich der visuellen Bildungsgeschichte. Auch für Disziplinen wie die Wissenschaftsgeschichte oder die Informationswissenschaften dürfte das Angebot interessant sein.
Das gemeinsame Projekt der DIPF-Abteilungen BBF und Informationszentrum Bildung (IZB) wird durch das Centrum für Digitale Forschung in den Geistes-, Sozial- und Bildungswissenschaften (CEDIFOR), ein eHumanities-Zentrum der Goethe-Universität Frankfurt, der TU Darmstadt und des DIPF, gefördert. Inhaltlich baut Interlinking Pictura auf der seit vielen Jahren gepflegten Datenbank „PicturaPaedagogica“ der BBF auf. Dabei handelt es sich um eine ständig wachsende Sammlung von bildungshistorisch relevanten Bildern. Die digitalisierten Bände des Bilderbuchs stammen größtenteils aus diesem Fundus und wurden gezielt aus den Beständen weiterer Bibliotheken ergänzt. Das verantwortliche wissenschaftliche Team hat die Datensätze dann überarbeitet und in das Wiki überführt. Auf technologischer Ebene hat das IZB das Projekt betreut, wo man sich bereits seit längerem mit der Software „Semantic MediaWiki“ als Forschungsumgebung beschäftigt.
Mit Bertuchs Bilderbuch startet Interlinking Pictura nun in seine öffentliche Testphase. Angedacht ist, künftig weitere Datensätze, die für die visuelle Bildungsgeschichte relevant sind, auf diesem Weg zur Bearbeitung freizugeben. Damit will das DIPF der Forschung, aber auch allen Interessierten neue Informationen und Möglichkeiten erschließen.
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Das Wiki „Interlinking Pictura“
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Das von der BBF digitalisierte „Bilderbuch für Kinder“ stand vor Kurzem schon einmal im Fokus, als ein internationales Team aus dem Datensatz ein pädagogisches Online-Spiel entwickelt hat. Bei dem Programmier-Wettbewerb „Coding da Vinci 2017“ wurden es damit für das beste Design ausgezeichnet.
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Wer mehr über die Forschungsbibliothek BBF und Interlinking Pictura erfahren möchte, kann am 9. Juni ihren Stand bei der Langen Nacht der Wissenschaften (LNDW) in der Zentrale der Leibniz-Gemeinschaft in Berlin besuchen: Programm der BBF, weitere aktuelle Infos auch unter #LNDW18.
Das neue Wiki mit dem Namen „Interlinking Pictura“ vereint alle zwölf Bände des Kinderbuchs – und das größtenteils in mehreren Fassungen. Der Verleger und Mäzen Bertuch wollte mit seinem Werk den Kindern einen Überblick über das Wissen seiner Zeit geben: über Tiere und Pflanzen aus aller Welt, über Erfindungen, Entdeckungen und geschichtliche Ereignisse. Das Spektrum reicht vom fliegenden Seehahn bis zu den Ruinen von Palmyra. Besonderes Kennzeichen sind die insgesamt 1.180 aufwendig erstellten, handkolorierten Bildtafeln. Sie bilden den anschaulichen Einstieg in die vorgestellen Themen und werden durch kurze, kindgerecht erläuternde Texte ergänzt. Die Texte sind in Deutsch und Französisch, teilweise auch in Englisch und Italienisch gehalten.
Interlinking Pictura gibt jetzt einen systematischen Einblick in sämtliche Inhalte. Alle Bildtafeln werden in guter Bildqualität und inhaltlich erschlossen zur Verfügung gestellt. So findet man jeweils Angaben zur Quelle – zum Beispiel zum Erscheinungsjahr und im Falle einer Signatur zum Künstler – und zu Kontextinformationen. Das können beteiligte Personen bei Erfindungen, geografische Hinweise bei Gebäuden oder die wissenschaftlichen Namen von Tieren und Pflanzen sein. Die Original-Texte liegen als Scan und als durchsuchbarer Text vor. Der Einstieg ist beispielsweise über die einzelnen Bände, die Abbildungen, die geografische Verortung oder Schlagwörter möglich. „So nutzerfreundlich und mit einer derartigen Informationsdichte wurde das Bilderbuch für Kinder noch nie vorgestellt“, sagt Dr. Stefanie Kollmann, die am DIPF die inhaltlichen Arbeiten an dem Wiki koordiniert.
Neues Wissen dank Citizen Science (Bürgerwissenschaft)
Interessierte Laien und Forschende aller Fachrichtungen sind nun gefragt, sich mit ihrem Wissen in die offene Plattform einzubringen. Mit wenigen Klicks können sämtliche Nutzerinnen und Nutzer die veröffentlichten Informationen erweitern und neue Zusammenhänge aufzeigen. Es ist zum Beispiel möglich, weitere geografische Zuordnungen vorzunehmen, indem Links zur allgemein verfügbaren Datenbank Wikidata und den entsprechenden Geokoordinaten eingepflegt werden. Weiterhin lässt sich recherchieren und ergänzen, ob Bertuch ähnliche Abbildungen als Vorbild verwendet hat und welche späteren Darstellungen auf dem Bilderbuch aufbauen. Ebenso hilfreich wären zusätzliche Literaturangaben oder Korrekturen der automatisch ausgelesenen Texte. „Unser Ziel ist, dass nach und nach eine immer vielfältigere Wissenswelt rund um Bertuchs Bilderbuch entsteht“, erläutert Dr. Kollmann. Das Wiki kann auf vielen Wegen in der Forschung und in der Lehre genutzt werden – und das nicht nur im Bereich der visuellen Bildungsgeschichte. Auch für Disziplinen wie die Wissenschaftsgeschichte oder die Informationswissenschaften dürfte das Angebot interessant sein.
Das gemeinsame Projekt der DIPF-Abteilungen BBF und Informationszentrum Bildung (IZB) wird durch das Centrum für Digitale Forschung in den Geistes-, Sozial- und Bildungswissenschaften (CEDIFOR), ein eHumanities-Zentrum der Goethe-Universität Frankfurt, der TU Darmstadt und des DIPF, gefördert. Inhaltlich baut Interlinking Pictura auf der seit vielen Jahren gepflegten Datenbank „PicturaPaedagogica“ der BBF auf. Dabei handelt es sich um eine ständig wachsende Sammlung von bildungshistorisch relevanten Bildern. Die digitalisierten Bände des Bilderbuchs stammen größtenteils aus diesem Fundus und wurden gezielt aus den Beständen weiterer Bibliotheken ergänzt. Das verantwortliche wissenschaftliche Team hat die Datensätze dann überarbeitet und in das Wiki überführt. Auf technologischer Ebene hat das IZB das Projekt betreut, wo man sich bereits seit längerem mit der Software „Semantic MediaWiki“ als Forschungsumgebung beschäftigt.
Mit Bertuchs Bilderbuch startet Interlinking Pictura nun in seine öffentliche Testphase. Angedacht ist, künftig weitere Datensätze, die für die visuelle Bildungsgeschichte relevant sind, auf diesem Weg zur Bearbeitung freizugeben. Damit will das DIPF der Forschung, aber auch allen Interessierten neue Informationen und Möglichkeiten erschließen.
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Das Wiki „Interlinking Pictura“
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Das von der BBF digitalisierte „Bilderbuch für Kinder“ stand vor Kurzem schon einmal im Fokus, als ein internationales Team aus dem Datensatz ein pädagogisches Online-Spiel entwickelt hat. Bei dem Programmier-Wettbewerb „Coding da Vinci 2017“ wurden es damit für das beste Design ausgezeichnet.
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Wer mehr über die Forschungsbibliothek BBF und Interlinking Pictura erfahren möchte, kann am 9. Juni ihren Stand bei der Langen Nacht der Wissenschaften (LNDW) in der Zentrale der Leibniz-Gemeinschaft in Berlin besuchen: Programm der BBF, weitere aktuelle Infos auch unter #LNDW18.