Nationaljüdische Jugendkultur und zionistische Erziehung in Deutschland und Palästina zwischen den Weltkriegen
Für das von der DFG geförderte deutsch-israelische Kooperationsprojekt übernimmt das BBF-Archiv die Beratung zum Datenmanagement und zur Sicherung der in ca. 20 internationalen Archiven erhobenen Quellen.
Projektbeschreibung
Im Zentrum der bildungshistorischen Untersuchungen des Projekts steht zunächst Erziehung als nationale und soziale Aufgabe der heterogenen nationaljüdischen Jugendkultur im und nach dem Ersten Weltkrieg. Des Weiteren werden Entwicklungen pädagogischer Ideen und Praktiken eines vielgestaltigen zionistischen Erziehungskontextes untersucht, der jüdischen Kindern und Jugendlichen nach 1933 eine Ausbildung und die Flucht in das damals Britische Mandatsgebiet Palästina ermöglichte. Den Forschungen liegt die Annahme der Existenz, der Kontinuität und der Dynamik bildungspolitisch und pädagogisch relevanter Netzwerke zugrunde, in denen mehrere Generationen jugendkulturell und nationaljüdisch inspirierter Frauen und Männer länderübergreifend zusammenwirkten. Leitkriterien der geplanten Untersuchungen sind daher Intergenerationalität, Transnationalität und Gender.
Die Forschungen konzentrieren sich auf drei bedeutsame pädagogische Entwicklungen im Spannungsfeld zwischen Jugendbewegung/Reformpädagogik in Deutschland und der zionistischen Arbeiter- und Kibbuzbewegungen in Palästina:
- die sozial- und reformpädagogisch orientierten Projekte Siegfried Lehmanns in Berlin, in Kowno (Litauen) und sein Jugenddorf Ben Schemen in Palästina (1927),
- die Transformation jugendbewegter Vorstellungen von autonomer Erziehung und Selbstverwirklichung zur zionistischen Gemeinschafts- und Arbeitserziehung im und für den Kibbuz (Jungjüdischer Wanderbund, Brith Haolim, Givat Brenner)
- die Erziehungspraxen der Jugend-Alija in palästinensischen Kibbuzim und dem Jugenddorf Ben Schemen nach 1933 (als vergleichende Perspektive).
Das BBF-Archiv verantwortet gemäß den DFG-Leitlinien zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis die Langzeitverfügbarkeit der Projekt- und der Forschungsdaten. Die erhobenen Daten und das gesamte Quellenkorpus werden an die BBF übergeben, dort strukturiert abgelegt und allen Projektbeteiligten über eine geeignete Plattform gemäß den gesetzlichen Vorgaben und vertraglicher Übereinkünfte bereitgestellt.
Finanzierung
Das Projekt wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Kooperationen
- Institut für Erziehungswissenschaft der Technische Universität Braunschweig (Prof. Dr. Ulrike Pilarczyk, Gesamtleitung des Projekts)
- Koebner Center for German History at Hebrew University of Jerusalem (Dr. Ofer Ashkenazi)
Projektleitung
Projektteam
- Henriette Hiller, B.A.
- Annett Krefft, B.A.
Projektdaten
Status: |
Laufende Projekte
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Laufzeit: |
07/2018 - 06/2022
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Finanzierung: |
Drittmittelprojekt
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Kontakt: | Bettina Reimers |