Workshop „Wie forschen wir Bildungshistoriker*innen?“

Vom 15. bis 16. Juni 2017 bietet die BBF in Kooperation mit der Sektion Historische Bildungsforschung in der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (DGfE) einen Quellen-Workshop für Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler an.

Die Arbeit der Bildungshistoriker/-innen basiert vor allem auf Quellenarbeit, auf einem kritischen Umgang mit ganz verschiedenen Quellen, mit Texten, Bildern und Dingen aller Art, die Überreste der Vergangenheit darstellen. Bei diesen Quellen handelt es sich nicht um „Daten“ empirischer Forschung, wie sie in Projekten etwa der Sozialwissenschaften im Laufe eines Forschungsprozesses selbst unter Beachtung methodischer Überlegungen und Vorgaben produziert werden. Stattdessen bilden sie die Grundlage dafür, in bildungshistorischer Perspektive Phänomene, Diskurse, Praktiken, Institutionen und Prozesse im Feld von Sozialisation, Erziehung und Bildung zu rekonstruieren, zu beschreiben und zu erklären.

Auch in bildungshistorischen Studien wird inzwischen für die Analyse und Interpretation von Texten und Bildern oft auf erprobte Methoden – vor allem aus den Sozialwissenschaften – zurückgegriffen. Da deren Anwendung aber oft aufwendig ist und zu Verschiebungen in der Perspektive oder gar der Forschungsfrage führen kann, muss darüber diskutiert werden, ob und inwieweit man als Bildungshistoriker*innen solche ausgefeilten Methoden aus anderen disziplinären ‚Feldern’ überhaupt brauche oder ob nicht die „Quellenkritik“ die entscheidende – und damit auch ausreichende – Methode der Historiker*innen sei, mit der genau die notwendige historische Arbeit, die „Kontextuierung“ der Überreste, geleistet werden könne.

Ausgehend von diesem Problemaufriss bietet die BBF in Kooperation mit der Sektion Historische Bildungsforschung in der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (DGfE) einen Nachwuchs-Workshop an. Hier sollen Fragen der Quellenarbeit und der Quellenkritik nicht theoretisch, sondern konkret, anhand von Dissertations- und kleineren Forschungsprojekten, mit Hilfe von Expert*innen bearbeitet und diskutiert werden. Dabei sein werden für einen Vortrag Heinz-Elmar Tenorth (Humboldt-Universität zu Berlin), für die Diskussion und Beratung Rebekka Horlacher (Universität Zürich/Zentrum für Schulgeschichte PH Zürich), Alexander Kraus (Institut für Zeitgeschichte/Stadtarchiv Wolfsburg), Ulrike Mietzner (Technische Universität Dortmund), Michaela Vogt (PH Ludwigsburg), Stefan Cramme (Bibliothek der BBF), Bettina I. Reimers (Archiv der BBF), Joachim Scholz (Forschungsbereich der BBF) und Sabine Reh (Direktorin der BBF/Humboldt-Universität zu Berlin).

Leider ist der Workshop schon ausgebucht.

Bei Fragen wenden Sie sich bitte an das Sekretariat der BBF (Christine Heinicke: E-Mail: ).