Archiv

Das Archiv der BBF ist ein öffentlich zugängliches, sammelndes Spezialarchiv zur Bildungsgeschichte und Bildungspraxis in Deutschland mit dem zeitlichen Schwerpunkt vom Beginn des 19. bis Ende des 20. Jahrhunderts.

Archivbestand

Der Archivbestand, einschließlich der Deposita, umfasst derzeit ca. 1.800 Regalmeter. Im Archiv befinden sich, neben den umfangreichen Archivalien zur Bildungsgeschichte der DDR, überwiegend Dokumente nichtamtlicher Herkunft wie Nachlässe deutscher Pädagoginnen und Pädagogen, Aktennachlässe bedeutender pädagogischer und erziehungswissenschaftlicher Einrichtungen aus Deutschland sowie einige von internationaler Herkunft. Abgerundet wird der Bestand durch Spezialsammlungen mit unterschiedlichen Schwerpunkten wie beispielsweise Schülerzeichnungen.

Gemäß seines Sammlungsprofils sichert und ergänzt das Archiv seine Bestände kontinuierlich und bereitet sie für die Forschung und interessierte Öffentlichkeit auf.

Geschichte

Die Geschichte des Archivs beginnt 1876 mit der Geschichte der Institution, was von einer frühen Wertschätzung für das bildungshistorische Archivgut zeugt. Bereits 1922 veröffentlichte Adolf Rebhuhn (1854-1924), einer der Gründer der Sammlung, ein erstes Bestandsverzeichnis „Handschrift und Bild als pädagogische Geschichtsquelle“, in dem er die Bedeutung dieser Quellen für die Bildungsgeschichte hervorhebt. Damals umfasste die Sammlung 8.000 Dokumente und weitere Objekte. Nach einem Luftangriff in der Nacht vom 22. auf den 23. November 1943, den sie unbeschadet überstand, wurden die Archivbestände ins heutige Tschechien ausgelagert. Die Rückführung des Auslagerungsgutes, fast 80 % gelten bis heute als verschollen, zog sich bis 1950 hin. Wieder in Berlin wurde es in die im November 1950 neu gegründete Pädagogische Zentralbibliothek der DDR (PZB) eingegliedert, die sich zunächst in Trägerschaft des Deutschen Pädagogischen Zentralinstituts (DPZI), ab 1970 der Akademie der Pädagogischen Wissenschaften der DDR (APW) befand. Dort wurde jedoch der historische Archivbestand lediglich verwahrt und nicht weiter ausgebaut.

Laut Einigungsvertrag wurde die APW zum 1. Januar 1991 aufgelöst. Die Bibliothek mit ihrem angeschlossenen pädagogischen Spezialarchiv sollte aber als geschlossene Einheit weiterbestehen. Anfang 1992 übernahm das DIPF die Sammlungen. Die historischen Bestände aus den Anfangszeiten der Lehrerbücherei werden seither durch gezielten Ankauf wieder systematisch ergänzt.

Das Verwaltungsschriftgut der beiden früheren Träger der PZB, DPZI bzw. APW, sowie zahlreiche Nachlässe der dort Tätigen wurden wenige Jahre später als Depositalbestand vom Bundesarchiv an die BBF übergeben, so dass sie gemeinsam mit dem dort vorhandenen bildungshistorischen Beständen erforscht werden können. Ein Depositalvertrag von 1994 regelt die Bewahrung, Erschließung und Bereitstellung dieser für die Bildungsgeschichte der ehemaligen DDR zentralen Quellen.

Gleichzeitig begann der Aufbau einer Sammlung mit Vor- bzw. Nachlässen von Pädagoginnen und Pädagogen, die in den westdeutschen Bundesländern und im „wiedervereinigten“ Deutschland wirkten und bis heute wirken sowie von Aktenbeständen pädagogischer Institutionen und Vereine – nicht zuletzt das Archiv der eigenen Trägerinstitution, des DIPF. So sind aussagekräftige, inhaltlich breit gefächerte Quellenkorpora zur Bildungsgeschichte entstanden, die weiter proaktiv ergänzt werden, um sie für die Bearbeitung aktueller und künftiger Forschungsthemen bereitzustellen.

Recherche

In der Online-Archivdatenbank kann nach den allen Beständen des Archivs recherchiert werden. Es finden sich dort neben dem Bestandstitel Beschreibungen zum Inhalt, Umfang, der zeitlichen Einordnung sowie zur Herkunft und natürlich die Signatur. Je nach Erschließungstiefe ist auch eine Onlinerecherche in den Verzeichnungseinheiten möglich oder eine konventionelle Recherche in den Findmitteln im Lesesaal möglich.

Selbstverständlich beraten wir Sie gern persönlich zu Fragen der allgemeinen Nutzung bis hin zu konkreten Fragen zu unseren Beständen.

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